Wieso sind Social Walks momentan so „in“?
Social Walks kann man auch Lernspaziergänge nennen. Sie wirken sich nachgewiesener Maßen positiv auf das Verhalten deines Hundes aus. Wir arbeiten an der Orientierung am Halter.
Der Social Walk fördert die Souveränität fremden Hunden gegenüber.
Die Hunde haben beim Lernspaziergang KEINEN direkten Kontakt und das ist auch nicht das Ziel des Ganzen. Sie sind die ganze Zeit angeleint. So wird auch das Ziehen an der Leine auf Dauer reduziert. Dein Hund lernt sich zurück zu nehmen und der Sinn für die hündische Kommunikation wird wieder geschärft. Diese haben viele Hunde verlernt oder sind abgestumpft, da sie aufgrund der Unwissenheit ihrer Halter oft in Situationen gebracht wurden in denen ihre Beschwichtigungsgesten beispielsweise übergangen wurden.
Auch die Hundehalter lernen ihre und andere Hunde besser zu lesen und sehen, wann es erforderlich ist mehr Abstand zwischen zwei Hunde zu bringen. Jeder Hund hat seine Individualdistanz.
Auch ich persönlich bin ein großer Fan von Social Walks und habe nicht nur bei den Hunden meiner Kunden, sondern auch bei meinen eigenen festgestellt, wie positiv sie sich auf Hunde auswirken.
Sie werden viel unaufgeregter bei Fremdhundebegegnungen und lernen allmählich , dass sie sich auch, wenn andere Hunde in der Nähe sind auf ihren Halter konzentrieren können. Das Vertrauen dem Hundehalter gegenüber wird erhöht, da der Hund nicht in unangenehme Situationen gebracht wird, die er in seinen Augen selbst regeln muss.
Er lernt, dass ihm die Verantwortung abgenommen wird und dass es sich für ihn lohnt sich auf sein Herrchen/ Frauchen zu konzentrieren. Natürlich wird dein Hund nicht nach dem ersten Social Walk wie ausgewechselt sein, auch hier braucht es einige Wiederholungen, bis alte Verhaltensweisen abgelegt werden und neue angenommen werden. Es ist ein Lernprozess für Hund und Halter, denn auch der Halter muss lernen in Anwesenheit von fremden Hunden richtig zu agieren und vor allem entspannt zu bleiben.
Vorheriges Kennenlernen
Da ich keine offenen Gruppenstunden anbiete ist eine der Grundvoraussetzungen, dass ich Hund und Halter erst einmal kennenlerne. Dazu müsste eine Erstanamnese und 1-4 Einzelstunden stattfinden um dann, je nach Verhalten des Hundes, mit den Socialwalks zu starten.
Hat dein Hund kein sonderlich auffälliges Verhalten, kann auch schon nach der Erstanamnese mit den Social-Walks begonnen werden.
Meist brauche ich aber 1-2 Einzelstunden um den Kunden meine Basics zu vermitteln, dass ich eine gewisse Qualität in den Social Walks gewährleisten kann. Es soll ja kein hektisches, für den Hund stressiges, nebeneinander herziehen sein. Damit würde man dem Hund nicht gerade vermitteln, dass es angenehm ist sich in der Nähe von fremden Hunden aufzuhalten.
Ein paar Grundvoraussetzungen sollte dein Vierbeiner mitbringen um am Social Walk teilnehmen zu können:
– Dein Hund sollte gesund und frei von Ekto- und Endoparasiten sein. Bitte informiere mich vorher wann dein Hund das letzte Mal entwurmt wurde und ob er einen aktuellen Impfstatus hat.
– Dein Hund sollte mindestens 9 Monate alt sein
– Falls deine Hündin gerade läufig sein sollte, ist eine Teilnahme leider momentan nicht möglich
– Dein Hund sollte keine akute Leinenaggressionen zeigen, hier ist erstmal Einzeltraining erforderlich
– Sollte dein Hund Fremdhundebegegnungen mit reiner Aufregung verbinden (z.B. Hund zeigt Übersprungshandlungen, versucht sich aus dem Geschirr zu befreien oder vom Halsband loszureißen) ist ebenfalls ein Einzeltraining erforderlich
Für wen ist der Social Walk geeignet?
– Der Social Walk ist sehr gut geeignet für Menschen, die unsicher bei Fremdhundebegegnungen sind.
– Für alle Hunde ist es eine gute Abwechslung zum täglichen Spaziergang.
– Für „spielsüchtige“ Hunde: dein Hund verbindet fremde Hunde mit Sozialspiel und kann nicht mehr klar denken, sobald er mal nicht hin darf? – hier lernt er, dass es auch anders geht. (Achtung: mehrmalige Teilnahme erforderlich, da es sein kann, dass der Abstand zur Gruppe vergrößert werden muss, dass der Hund ruhiger wird/ ansprechbar ist)
– Für heranwachsende Hunde: hier lernen sie fremde Hunde in einem ruhigen Umfeld zu tolerieren.
– Für Hunde die eine Leinenaggression hatten oder generell den Umgang mit anderen Hunden nicht besonders toll finden. Hier lernt dein Hund, dass er sich auf dich verlassen kann und er nicht verantwortlich ist die Situation in den Griff zu bekommen. Eine mehrmalige Teilnahme wird unumgänglich sein um Erfolge zu erkennen.
– Für unsichere Hunde: hier lernt dein Hund, dass er sich auf dich verlassen kann und mit deiner Hilfe die Anwesenheit von anderen Menschen/ Hunden besser ertragen kann ohne direkt Kontakt aufnehmen zu müssen. Er lernt so fremde Hunde nicht mehr als bedrohlich einzustufen.
Das solltet ihr mitbringen:
– Gute Laune
– Euren Hund (bitte nur ein Hund pro Mensch)
– Geschirr und Halsband
– eine verstellbare 2-3 Meter lange Leine
– Leckerlis in verschieden Wertigkeiten (von Trockenfutter bis Leberwurst)
Kosten: 25€
Dauer: 60-90 min